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Aprilwetter mal anders

[03.05.2020]

Das typische Aprilwetter blieb dieses Jahr fast völlig aus. Erst zum Ende des Monats wurde das Wetter launisch. Doch meist regierten Sonnen­schein und Trockenheit.


Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,4°C fiel der April dieses Jahr 2°C wärmer aus als üblich. Die Wärme wurde uns jedoch nicht von regenreichen Tiefs vom Atlantik geliefert, denn diese kamen nur selten zu uns durch. Vielmehr waren es Hochdruckgebiete, die ankommende Tiefs blockierten und fernhielten. Regenwolken wurden daher zur Seltenheit. Sonnenschein hingegen gab es reichlich. Eine lange Trockenzeit breitete sich aus.


Die Temperaturen lagen im April durchweg über den Normalwerten. Im Norden war es meist 1,1 bis 1,5°C, im Südwesten sogar 3 bis 3,2°C zu warm. Dieses Temperaturgefälle resultierte vor allem aus der Verteilung des Sonnenscheins. So gab es es im Südwesten teilweise über 130 Stunden mehr als üblich. Im Norden lag das Plus immerhin noch bei rund 100 Stunden.


Derartig viel Sonnenschein bedeutet zwangsläufig viel zu wenig Regen. Obwohl es im Westen und Süden den meisten Regen gab, fehlte dort am meisten. Meist betrug das Defizit über 30 Liter. In Baden-Württemberg fehlten sogar fast 55 Liter pro Quadratmeter. Den Norden und Osten erreichte typischerweise weniger Regen. Die Werte lagen aber meist nur 21 bis 34 Liter unter den üblich Werten. Sachsen hingegen verzeichnete ein Defizit von fast 39 Litern.


Erst die letzten Apriltage brachten typisches Aprilwetter. Verbreitet gab es nach 5 bis 6 Wochen den ersten richtigen Regen. Mit einem deutschlandweiten Defizit von 34 Litern fällt der April 2020 in der klimatischen Entwicklug aber nur wenig auf. Vielmehr ist die Summe der Sonnenstunden markant. Denn so sonnig wie dieses Jahr war der April seit 1950 nicht.


Die bisherigen Rekordhalter waren 2009 mit 247,8 und 2007 mit 288,8 Stunden. Der April 2020 übertraf diese mit 292,4 Sonnenstunden.


Redaktion meteo.plus