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Eisbedeckung in der Arktis

[03.01.2020]

Infolge der sich aus­breiten­den Polar­nacht hat sich das Meer­eis in der Arktis in den letzten Monaten stark aus­geweitet.


Wie jedes Jahr ist der Höhepunkt der Eisbedeckung im nördlichen Polarmeer im März zu erwarten. Bis dahin sind es noch gut drei Monate. Doch die Sonne erhebt sich seit dem 22. Dezember wieder, sodass der Bereich, der sich den ganzen Tag in der Dunkelheit befindet, langsam kleiner wird. Die Polarnacht sorgt Ende eines jeden Jahres für eine deutliche Ausweitung der von Meereis bedeckten Fläche. Zur letzten Jahreswende bescherten jedoch kühlere Temperaturen der Region eine größere Ausbreitung als noch in den letzten drei Jahren. Doch in den nächsten Wochen wird sich das Eis mit der Polarnacht zurückziehen.



Abb. 1: Meereisbedeckung in der Arktis bis zum 3. Januar 2020.


Dem hingegen breitet sich derzeit das Eis in dem Bereich aus, der von der Sonne beschienen wird. Dies erfolgt vorwiegend in den Regionen, die sich an die kalten Kontinente anschließen. Bis in etwa zur Tagundnachgleiche in der zweiten Hälfte des März wird sich dies fortsetzen. Wie sich der Höchststand gegenüber den letzten Jahren entwickeln wird, ist aus aktueller Sicht noch nicht abschätzbar. Die Fläche des Meereises, die sich derzeit nicht im Bereich der Polarnacht gebildet hat, entspricht in etwa der der letzten drei Jahre.


In der Antarktis ist derzeit aufgrund des hohen Sonnenstands keine Polarnacht anzutreffen. In den Jahren 2018 und 2019 erreichte die Ausbreitung des Meereises vor den Küsten des südlichen Kontinents während der Dunkelheit jedoch höhere Werte als noch in den beiden Jahren zuvor. Dadurch erholten sich auch die Werte außerhalb der Polarnacht. Derzeit beträgt die Ausbreitung des Meereises fast eine Millionen Quadratkilometer mehr als zur letzten Jahreswende. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie lange dies vorhält und sich die Vereisung auch im Jahresdurchschnitt wieder steigern kann.


Redaktion meteo.plus