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El Niño schwächt sich nur langsam ab

[06.08.2019]

Der kleine El Niño schwächt sich zwar weiter ab, doch erfolgt dies seit Monaten nur sehr langsam. Kommt zur nächsten Jahreswende vielleicht ein neuer El Niño?


Der ENSO-Index, der die Intensität des El Niños beschreibt, hat im Juli weiter abgenommen. Der Wert ging um 0,1 zurück und liegt nun bei 0,44. Nachdem im März der höchste Wert erreicht wurde, nimmt der Index nun schon seit 4 Monaten ab. Die Intensität hat sich damit aber erst halbiert. Damit liegt der ENSO-Index bereits seit 14 Monaten im positiven Bereich.


Eine La Niña ist weiterhin nicht in Sicht. Es ist aber durchaus möglich, dass der Index schlagartig abstürzen könnte. Möglich ist aber auch, dass sich der kleine El Niño weiter in die Länge zieht und sich zur nächsten Jahreswende wieder stabilisiert. Der amerikanische Wetterdienst geht in den nächsten Monaten von einer neutralen Situation aus. Unser eigenes Vorhersagemodell zeigt bereits seit dem 15. Juli eine Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent an, dass zur kommenden Jahreswende erneut die wärmere Phase der Klimaanomalie dominieren wird.


Über die Stärke der Anomalie kann jedoch keine Aussage getroffen werden. Ein starker El Niño gilt als unwahrscheinlich, eine warme Situation jedoch als sehr wahrscheinlich, sofern die gegenwärtige, eher untypische Entwicklung das Vorhersagemodell nicht in die Irre führt. Bei den letzten beiden großen El Niño-Ereignissen funktionierte das Modell zuverlässig.


Redaktion meteo.plus