34.203.221.104

Juni fast so warm wie im letzten Jahr

[16.07.2022]

Der Juni war dieses Jahr welt­weit ge­sehen fast ge­nauso wie im letz­ten Jahr: Zu warm, aber nicht ex­trem.


Mit einer durchschnittlichen Abweichung von 0,87°C war der Juni fast genauso warm wie im vorangegangenen Jahr. Der Unterschied betrug lediglich 0,02°C. Damit reiht sich ein weiterer Monat in den Aufwärtstrend der letzten Jahrzehnte ein, doch nicht als extremer Monat. Laut den Daten der Satelliten fiel der Juni zwar gegenüber dem letzten Jahr auch etwas kühler aus, doch auf einem niedrigeren Niveau. 2021 war der Juni noch 0,53°C zu warm, dieses Jahr nur 0,50°C


Was die einzelnen Hemisphären angeht, weisen die Trends gegenüber dem Vormonat in unterschiedliche Richtungen. Während die Satelliten eine leichte Verstärkung der klimatischen Abweichungen im Süden und eine Abschwächung dergleichen im Norden feststellten, sah dies auf Basis der Wetterstationen anders aus: Es gab in beiden Hemisphären eine Zunahme, die im Süden jedoch sehr gering ausfiel und im Norden umso stärker.


Bei den Daten für die Landoberflächen sieht es ähnlich aus. Allgemein gab es eine Verstärkung der klimatischen Abweichungen, doch fallen diese bei den Daten der Messstationen im Norden mit einer Zunahme um 0,37°C auf nun 1,56°C deutlich stärker aus als im Süden. Dort hat die Anomalie sogar um 0,03°C auf nun 0,63°C abgenommen. Die Satelliten zeigen eine Intensivierung in beiden Hemisphären: Im Norden um 0,291°C auf nun 1,277°C und im Süden um 0,233 auf nun 0,356°C. Der tropische Bereich hat jedoch sein Plus um 0,273°C auf nun -0,045°C reduziert. Dort ist es denmach nun normal temperiert.


Auch bei den Ozeanen sieht es auf Basis der Satellitendaten ähnlich aus. Der Norden ist noch 0,689°C zu warm, der Süden 0,584°C. Der tropische Bereich zwischen 20°N und 20°S ist hingegen mit einer Abweichung von -0,017°C normal temperiert. Die Daten der Messstationen hingegen zeigen in beiden Hemisphären eine leichte Zunahme der Klimaanomalien: Im Norden um 0,11°C, im Süden um 0,03°C. Demnach sind die Weltmeere im Norden aktuell 0,86°C zu warm, im Süden 0,61°C.


Die unterschiedlichen Messverfahren zeigen nicht nur unterschiedliche Intensitäten der Klimaanomalie, sondern leider auch verschiedene Trends in den einzelnen Hemisphären und Regionen. Die Satellitendaten, welche die Polarregionen unzureichend erfassen, stehen hier den Daten der Wetterstationen gegenüber, die in einigen Regionen über tausende Kilometer interpoliert werden müssen, um die Fläche dazwischen bewerten zu können.


Redaktion meteo.plus