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La Niña beginnt zu wirken

[11.12.2020]

Obwohl es laut den Messungen der Satelliten weltweit klimatisch leicht wärmer geworden ist, entfaltet derzeit die La Niña im Pazifik ihre Kraft.


Seit Mai 2020 bildet sich im östlichen Pazifik eine La Niña stetig weiter aus. Derzeit liegt der Index bei -1,4 und könnte auch in den nächsten Monaten noch weiter sinken. Auf die Entwicklung der weltweiten Durchschnittstemperatur hatte dies bisher kaum eine Wirkung. Der Aufwärtstrend ist lediglich abgebremst worden. Zu einer klimatischen Abklühlung kam es bisher nicht.


Die weltweite Temperatur lag im November 2020 rund 0,81°C über den klimatischen Normalwerten. Dies bedeutete eine Zunahme von nur 0,006°C. Diese vernachlässigbare Erwärmung ergibt sich jedoch aus Veränderungen, die sich in verschiedenen Regionen unterschiedlich gestalten.


So ist das klimatische Plus in der nördlichen Hemisphäre um 0,01°C auf nun 0,97°C zurückgegangen. Im Süden nahm es um 0,023°C auf derzeit 0,65°C zu. Die stärkste Veränderung gab es in den Tropen zwischen 20° Nord und 20° Süd. Dort reduzierte sich der Mittelwert um 0,08°C auf 0,46°C. Hierbei deutet sich der Einfluss der derzeit herrschenden La Niña an.


Die Landflächen waren weltweit 1,05°C zu warm. Das waren 0,17°C mehr als im Vormonat. Der Anteil der Nordhemisphäre lag bei einer weiteren Erhöhung um 0,34°C auf 1,37°C, im Süden hingegen nur bei 0,14°C auf nun 1,27°C. In den tropischen Regionen kühlten sich die Landbereiche klimatisch gesehen um 0,12°C ab und sind nun nur noch 0,4°C zu warm.


In den Ozeanen gehen die klimatischen Abweichungen der Temperaturen generell zurück. In den Tropen und den südlichen Meeren nahm die Anomalie um 0,07°C auf nun 0,48°C bzw. 0,68°C ab. In den nördlichen Meeren gab es mit 0,33°C einen deutlich stärkeren Rückgang. Dort ist es trotzdem noch 1,11°C zu warm. Insgesamt waren die Ozeane weltweit zusammen 0,7°C zu warm.


In der pazifischen Region und den dadurch direkt beeinflussten Gebieten ist tendenziell eine Abkühlung gegenüber der klimatischen Durchschnittswerte feststellbar. Einige andere Regionen gleichen diesen Abwärtstrend jedoch aus und ergeben damit weltweit eine vernachlässigbare Erwärmung. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich dies in den kommenden Monaten entwickeln wird. Denn gewöhnlich dauert es ein paar Monate, bis sich der Impuls aus dem östlichen Pazifik auf die weltweiten Temperaturen auswirkt.


Redaktion meteo.plus