Der letzte El Niño ist zuende gegangen, aber die danach üblicherweise einsetzende La Niña ist bisher ausgeblieben. Wie geht es nun weiter?
Der letzte El Niño hatte seinen Hochpunkt wie üblich zur Jahreswende. Danach ging seine Intensität rasch zurück. Der Abwärtstrend verlief erst langsam, dann schneller. Doch seit Mai diesen Jahres geht der Index nur noch wenig zurück. Er lag im Juli noch immer knapp über den Normalwerten.
Üblicherweise folgt auf einen El Niño eine La Niña, bei der die Temperaturen im äquatorialen Ostpazifik von ihren hohen klimatischen Abweichungen in die negative Phase fallen. Doch diese Abkühlung ist bisher nicht eingetreten noch zu erkennen.
Die Werte gehen zwar weiter zurück, aber eben nur noch sehr minimal. Die Region ist daher aktuell normal temperiert. Es gab bereits in früheren Zeiten Situationen, in denen sich an einen El Niño eine leichte Warmphase anschloss, doch meist findet ein direkter Wechsel in die negative Phase statt.
Aus aktueller Sicht lässt sich nicht sagen, wohin die Reise gehen wird. Derzeit ist alles möglich: Von einem neuen, aber kleinen El Niño bis hin zu einer schwachen La Niña - Phase. Die weltweiten Temperaturen, die stark auf die Schwankungen der ENSO-Phasen reagieren, haben zwar ihre hohen klimatischen Abweichungen reduziert, doch die erwartete stärkere Abkühlung bleibt vorerst aus.