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Nur eine schwache La Nina

[10.08.2020]

Der ENSO-Index liegt nun den dritten Monat in Folge im negativen Bereich. Es sieht jedoch so aus, als stehe uns nur eine schwache La Niña bevor.


Nur 0,21°C war der äquatoriale Ostpazifik im Juli zu kühl. Nach zwei Monaten mit einem Defizit von 0,19 und 0,27°C ist es nun der dritte Monat in Folge, in dem die Temperatur zu niedrig liegt. Nach zwei Jahren mit fast durchgehend positiven Werten deutete sich damit eigentlich eine La Niña an.


Doch die schwachen Werte lassen mittlerweile keine normale La Niña-Phase mehr erwarten. Sehr wahrscheinlich verharrt der Index wie schon vor sieben Jahren nur eine Weile leicht im negativen Bereich, um dann einen neuen Anlauf zum nächsten El Niño zu nehmen. Bereits 2013 lag das Niveau der La Niña so hoch, dass der anschließende El Niño sehr stark ausfallen konnte.


Es bleibt zu hoffen, dass sich der ENSO-Index in den nächsten Monaten weiter abschwächt, damit sich dieses Ereignis nicht so schnell wiederholen kann. In den Aufzeichnungen der letzten 70 Jahre lassen sich mehrere gleichartige Situationen erkennen, die nach einer leicht positiven Phase noch mal deutlich in den negativen Bereich führten.


Wie auch immer sich die Situation im östlichen Pazifik entwickeln wird, in den nächsten Monaten ist von diesem Klimaphänomen jedenfalls kein Beitrag zur weltweiten Erwärmung zu erwarten. Inwiefern dies zu einer weltweiten Abkühlung führen kann, hängt jedoch auch von anderen Klimazyklen ab. Momentan aber geht die Erwärmung leicht zurück.


Redaktion meteo.plus