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Vorerst weltweit etwas wärmer

[10.11.2021]

Auch die Satelliten haben in den letzten Monaten einen deut­lichen Anstieg der welt­weiten klima­tischen Ab­weichungen fest­gestellt. Aber bald werden diese wieder zurück­gehen.


Zur Jahreswende 2020 auf 2021 hatte eine La Niña weltweit für einen deutlichen Temperaturrückgang gesorgt. Die Messungen der Satelliten konnten während des Tiefpunktes der Abkühlung eine Abnahme der klimatischen Abweichungen um 0,4°C feststellen. Im Laufe des Jahres ließ die Wirkung des ostpazifischen Klimaphänomens aber nach, wodurch die weltweiten Temperaturabweichungen wieder zunahmen.


In der Folge stieg die weltweite Temperatur fast wieder auf das zuvor übliche Temperaturniveau. Die klimatische Abweichung der Messstationen betrug im August und September rund 0,9°C. Die Satelliten hingegen registrierten für September und Oktober mit einem Plus von rund 0,8°C eine etwas geringere Temperaturabweichung.


Ein Blick auf die Entwicklung der beiden Hemisphären zeigt, dass sich die klimatischen Abweichungen im Norden schon seit mehreren Monaten wieder auf das vorherige Niveau ausglichen, was vor allem aus der Erwärmung der Landflächen resultierte. Auf der Südhalbkugel hingegen wirkte die La Niña aufgrund des größeren Meeresanteil deutlich länger und führte im Anschluss daran zu einer abrupten Rückkehr zu den früheren Abweichungen.


Da sich im Ostpazifik derzeit wieder eine La Niña ausbreitet, ist in den nächsten Monaten von einer erneuten Abkühlung auszugehen. Wie stark diese ausfallen wird, hängt von der Intensität der Geschehnisse im äquatorialen Ostpazifik ab. Es ist durchaus eine vergleichbare Entwicklung wie beim vorherigen Ereignis zu erwarten.


Der PDO-Index unterstützt diese labile Situation. Auch er befindet sich seit fast zwei Jahren im negativen Bereich und drückt damit die klimatischen Abweichungen nach unten. Der AMO-Index hingegen befindet sich seit gut 25 Jahren im positiven Bereich. Ein Umschwenken zu negativen Werten ist noch nicht absehbar und wird daher in den nächsten Monaten auch keine Abkühlung hervorrufen.


Redaktion meteo.plus