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Weitere weltweite Abkühlung

[09.04.2021]

Die klimatische Abkühlung hat sich auch im März weiter fort­gesetzt. Wie wird es in den kommenden Monaten weiter­gehen?


Die Messungen der erdumkreisenden Satelliten hat ergeben, dass der März 2021 zwar noch 0,465°C zu warm war, damit aber deutlich weniger als noch in den Monaten zuvor. Zuletzt lag die weltweite Klimaabweichung im Mai 2018 etwas niedriger als aktuell. Zwischenzeitlich stieg sie auf ein Plus von knapp über 1°C. Seitdem stürzt sie nach und nach weiter ab.


In der nördlichen Hemisphäre war es im März rund 0,72°C zu warm, minimal weniger als im Vormonat. In der südlichen Hemisphäre nahm die Anomalie um 0,28°C auf 0,2°C ab. Im tropischen Bereich war es mit einem Plus von 0,075°C am kühlsten, 0,12°C weniger noch als im Februar. Hier spiegelt sich die Wirkung der La Niña deutlich wider.


Die Landflächen wiesen weltweit ein etwas höheres Klimaplus auf. Sie waren im Schnitt 0,659°C zu warm und damit minimal wärmer als im Vormonat. Im Norden gab es sogar ein Plus von 1,109°C, 0,17°C mehr als im Februar. Im Süden wurden die Kontinente minimal kühler und sind damit noch 0,09°C zu warm. Auch in den Tropen fällt das Plus nur noch sehr gering aus. Nach einer Abnahme um 0,15°C beträgt es dort nur noch 0,098°C.


Die Ozeane hingegen waren deutlich kühler als die Landflächen. Mit einem Plus von 0,372°C waren sie sogar noch einmal 0,28°C kühler als im Februar. Auch hier lag das Plus mit 0,962°C im Norden höher als im Süden, wo es nur 0,325°C zu warm war. Der Rückgang zum Vormonat betrug in der Nordhälfte 0,31°C, im Süden 0,42°C. In den tropischen Meeren wurde nur noch ein Plus von 0,066°C festgestellt. Dies entspricht einer Abnahme der Klimaanomalie um 0,11°C.


Gründe für den weltweiten Rückgang der klimatischen Abweichungen gibt es gleich mehrere. Zum einen liegt der ENSO-Index seit Mai 2020 im negativen Bereich. Die derzeit herrschende La Niña wird auch in den kommenden Monaten noch im abkühlenden Bereich verbleiben. Zum anderen liegt auch der PDO-Index, der die Strömungsverhältnisse im nördlichen Pazifik widerspiegelt, mit einem Wert von rund -1 im negativen Bereich. Dieser Einfluss begünstigt bzw. unterstützt seit Ende 2019 den negativen ENSO-Index.


Aber auch die Arktische Oszillation lag im Januar und Februar oft im negativen Bereich und führte damit in der nördlichen Hemisphäre zu einer Abkühlung. Alles zusammen führte zu einem deutlichen Rückgang der weltweiten kimatischen Anomalie und dürfte sich auch in den nächsten Monaten fortsetzen. Im Nordatlantik verbleibt die AMO weiterhin im positiven Bereich und wird damit spätestens zur Jahreswende wieder für eine Zunahme der Abweichungen sorgen. Betrachtet man den Verlauf der letzten Jahrzehnte, so ist ein zyklisches Verhalten von durchschnittlich 3,5 Jahren erkennbar. Demnach ist bald wieder eine Zunahme der Durchschnittstemperaturen zu erwarten.


Redaktion meteo.plus