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Weltweit kühle Aussichten

[10.02.2021]

Nachdem bereits im Dezember 2020 die Tem­peraturen welt­weit deut­lich zurück­gingen, scheint sich der Trend im Januar 2021 fort­zusetzen.


Im Dezember 2020 nahm das weltweite klimatische Plus deutlich ab. Die Messstationen, aber auch die Satelliten, hatten einen Rückgang um rund 0,2°C registriert. Ursache war unter anderem der negative ENSO-Index, der derzeit zu einer mittelstarken La Niña führt. Ihre Intensität ist zwar im Januar etwas zurückgegangen, doch liegt der Wert immer noch 1°C unter dem Mittelwert. Es wird noch ein paar Monate dauern, bis vielleicht wieder ausgeglichene Werte erreicht werden.


Gegenspieler der ENSO ist die Südliche Oszillation die weiter westlich erfasst und berechnet wird. Diese weist meist einen umgekehrten Trend auf. Im Dezember 2020 und Januar 2021 war der Wert so hoch wie seit rund 10 Jahren nicht mehr. Die Stärke der aktuellen La Niña ist der gleichen Größenordnung zuzuordnen. Dadurch schwächt sich im Pazifik der Impuls für wärmeres Wetter ab. Auch die Pazifische Dekaden-Oszillation, kurz PDO, befindet sich seit gut einem Jahr im negativen Bereich. Aber auch langfristig neigt sie zu einem weiter sinkenden Trend.


Als im Dezember der Polarwirbel über dem Nordpol zerfiel, zeichnete sich ab, dass ein kalter Winter bevorstehen würde. Anfang Januar kam es schließlich, ausgelöst durch die Luftdruckverhältnisse über dem Osten Asiens, zu einer plötzlichen Stratosphärenerwärmung. Dieses nicht außergewöhnliche Phänomen ist jedoch dafür bekannt, drei bis vier Wochen später vom Osten Nordamerikas bis weit nach Europa für kaltes Wetter zu sorgen.


Bei uns in Deutschland spüren wir derzeit diese Auswirkungen. Im Voralpenraum herrschen derzeit tagsüber noch leicht positive Temperaturen. Doch diese werden laut den aktuellen Vorhersagen morgen und übermorgen gänzlich weggeräumt, sodass ganz Deutschland im Eiskeller bleibt. Erst am Sonntag könnten leicht positive Werte zumindest im Westen und Norden des Landes eine gewisse Erholung bringen.


Redaktion meteo.plus