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Weltweit zu warm

[15.06.2021]

Die welt­weite Tempe­ratur liegt weiter­hin deut­lich über den Normal­werten. Dennoch be­finden wir uns in einer Senke, die noch ein paar Monate an­halten wird.


Die Temperaturen lagen im Mai 2021 rund 0,81°C über den Mittelwerten des Referenzzeitraums 1901 bis 2000. Die klimatische Abweichung nahm gegenüber dem Vormonat mit 0,02°C nur geringfügig zu. Die Zunahme verteilt sich annähernd gleichmäßig in den beiden Hemisphären. Im Norden ist es derzeit 1,02°C zu warm, im Süden 0,59°C.


Die Kontinente weisen, wie seit Ende der 1980er Jahre üblich, weiterhin höhere Abweichungen auf als die Ozeane. Die Landflächen der nördlichen Hemisphäre erreichten im Mai ein Plus von 1,47°C, in der südlichen hingegen nur 0,78°C. Die Abnahme im Süden um 0,06°C wurde im Norden wettgemacht. Dadurch stieg die klimatische Abweichung auf den Kontinenten minimal an und liegt derzeit bei 1,27°C.


Die Meere sind weiterhin kühler und im weltweiten Durchschnitt nur 0,63°C zu warm. Im Norden weisen sie ein Plus von 0,74°C auf, im Süden von 0,56°C. Beide Werte unterlagen nur geringfügigen Änderungen und lassen den langfristigen Trend nur kaum ansteigen.


Seit Anfang 2020 sind die klimatischen Abweichungen weltweiten zurückgegangen. Nachdem sie zeitweise bis zu 1,3°C betrugen, erreichen sie derzeit nur ein Niveau von 0,8°C. Ursache ist weiterhin die im Ostpazifik agierende La Niña. Sie hält die Temperaturen in ihrem Wirkungsbereich seit Mai letzten Jahres unter den Normalwerten und übt damit weltweit einen kühlenden Einfluss aus. Doch dieser schwächt sich langsam ab. Ende 2021 könnten die Temperaturen daher wieder weltweit ansteigen.


Redaktion meteo.plus