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Schauspiel auf der Sonne

[23.04.2022]

Auf der Sonne sind aktuell sehr viele Sonnen­flecken unter­wegs. Wer die Mög­lich­keit besitzt, die Sonne be­ob­achten zu kön­nen, soll­te die Ge­legen­heit nutzen.


Im ersten Monatsdrittel verschwanden die vorhandenen Fleckengruppen nach und nach, bis kaum noch etwas zu sehen war. Neue Gruppen bildeten sich nicht und so nahm der Aktivitätsindex am 11. April bis auf 11 ab, nachdem zu Monatsanfang noch bis zu 109 erreicht wurden.


In den Tagen danach tauchten viele neue Gruppen auf, die sich schon in den Tagen zuvor auf der Rückseite der Sonne durch Massenauswürfe bemerkbar gemacht hatten. Nun sind diese bereits in der Mitte der nördlichen Heliosphäre angekommen. Damit können weitere Massenauswürfe unsere Erde relativ schnell erreichen und für Störungen sorgen.


Die großen Fleckengruppen 2993, 2994 und 2995 blieben jedoch nicht allein. Es schloss sich gestern schon weiter östlich Gruppe 2996 an. Heute haben sich in der Region weitere Flecken gebildet. Auch direkt am nordöstlichen Horizont tauchen weitere aktive Regionen auf. Gestern lag der Aktivitätsindex bei ca. 105, heute könnte er weiter ansteigen.



Abb. 1: Schauspiel der Sonnenflecken am 23. April 2022 (Quelle: NASA).


Wie das obige Bild zeigt, bilden sich auch auf den Verbindungslinien der großen Fleckengruppen immer mehr kleine Sonnenflecken aus. Wer die Möglichkeit besitzt, die Sonne beobachten zu können, sollte die Gelegenheit nutzen. Denn das Wetter der nächsten Tage verspricht in einigen Regionen nicht viel Sonnenschein.


In der südlichen Heliosphäre ist derzeit nur Gruppe 2991 unterwegs. Weit im Südwesten hat sie sich seit gestern aber abgeschwächt und könnte bald verschwinden. Doch damit wird es südlich des Sonnenäquators nicht ruhig werden. Denn am südöstlichen Sonnenrand sind wieder ein paar hellere Bereiche erkennbar, in denen während der nächsten Tage weitere Sonnenflecken entstehen können. Aber bei genauer Betrachtung des dortigen Horizonts fällt auf 19° südlicher Breite eine Penumbra auf, die zu einem größeren Sonnenfleck gehört. Somit dürfte auch dort bald eine größere aktive Region auftauchen.


Redaktion meteo.plus