3.19.31.73

Sonne wird heißer

[30.07.2020]

Die Aktivität der Sonne nimmt langsam zu. Derzeit steigt der Index schon über 20. Die dunklen Flecken lassen die Sonne aber nicht abkühlen.


Nach dem Minimum der Sonnenaktivität nehmen die Flecken auf der Sonnenscheibe langsam wieder zu. Derzeit sind gleich zwei Gruppen des 25. Zyklus unterwegs, die sich aufgrund ihrer Lage zum Sonnenäquator sowie ihrer magnetischen Polarisation nicht mehr dem alten Zyklus zuordnen lassen. Da sich das Magnetfeld der Sonne alle 11 Jahre umkehrt, also mit jedem neuen Zyklus, sind die aktuellen Flecken umgekehrt gepolt wie noch im Zyklus 24.


Sonnenflecken entstehen prinzipiell durch Störungen im solaren Magnetfeld. Wenn magnetische Feldlinien die Oberfläche der Sonne durchbrechen, wird an diesen Stellen der Energietransport aus dem Sonneninneren gebremst und der betroffene Bereich kühlt sich ab, meist um 1000 bis 1500 K. In diesen kühleren Regionen wird die Abstrahlung im Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichts um rund 30 % reduziert. Uns erscheinen diese dann als dunkle Stellen, als Sonnenflecken.



Abb. 1: Sonnenfleckengruppe 2768 am 30. Juli 2020 (Quelle: spaceweather.com).


Die Abstrahlung der Sonne reduziert sich dabei jedoch nicht. Die Sonne wird auch nicht kühler. Im Gegenteil: Sie wird heißer. In Abbildung 1 sind östlich der Fleckengruppe 2768 viele weiße Flecken erkennbar. Sie strahlen deutlich mehr Energie ab und gleichen den Verlust im Bereich der Sonnenflecken mehr als aus. Die Sonne wird daher durch vermehrte Flecken im Endeffekt heller und heißer. Wenn diese weißen Flecken mit den Sonnenflecken zum Zentrum der Sonnenscheibe wandern, sind sie nicht mehr erkennbar.


Der Verlauf der Gesamtabstrahlung der Sonne zeigt diese Zunahme bereits. In den letzten Monaten hat sie bereits deutlich zugenommen. Sie zeigt damit auch an, dass der Tiefpunkt des Sonnenminimums nun durchschritten ist und sich die Aktivität in den nächsten Monaten und Jahren wieder verstärken wird. Wie stark das Maximum ausfallen wird, bleibt abzuwarten.


Redaktion meteo.plus