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Sonnenaktivität im April

[03.05.2019]

Im April war die Sonnen­aktivi­tät verhältnis­mäßig stark. Insgesamt ging es jedoch weiter abwärts in Richtung Minimum. Derzeit könnte man aber vermuten, dass es schon bald wieder aufwärts geht.


Die Aktivität der Sonne fiel im April wieder etwas stärker als in den Vormonaten aus. Vor allem ab dem 7. des Monats dominierte ein einzelner Fleck auf der Sonnenscheibe. Er tauchte am Osthorizont auf und verschwand am 21. April am Westhorizont. Der Aktivitäts­index stieg während dieser Zeit, speziell am 18. und 19. April, auf einen Wert von bis zu 24. Der Fleck selbst erreichte zeitweise eine Größe vergleichbar mit dem Dreifachen des Erd­durchmessers. Am 14. April nahm dieser sogar eine ringförmige Struktur an.


Als der große Fleck der Gruppe 2738 schließlich verschwand, blieb es auf der Sonne ruhig. Zumindest auf der uns zugewandten Seite. Die anschließenden 9 Tage bis zum Monatsende war die Sonne frei von Flecken. Zusammen mit dem 6. April gab es insgesamt 10 fleckenfreie Tage. Diese ruhige Phase setzt sich nun im Mai fort. Wenn der große Fleck die Zeit einer halben Sonnenrotation überstanden hat, könnte er oder entsprechende Überreste am 4. oder 5. Mai erneut auftauchen.


Die Prognosen für die nächsten Monate gehen derzeit weit auseinander. Die einen prognostizieren bereits jetzt einen Anstieg und haben den Zyklus 25 damit schon zur vergangenen Jahreswende beginnen lassen. Die anderen sehen einen Anstieg erst Ende 2019. Damit würde das absolute Minimum erst im Laufe des Jahres auftreten. Die Gesamtabstrahlung (TSI) der Sonne ist auch nicht aufschlussreicher. Denn sie ist seit Ende letzten Jahres relativ konstant geblieben und könnte darauf hindeuten, das wir uns derzeit im Minimum befinden. Doch die Werte liegen über denen des letzten Sonnenminimums. 2007 trat eine sehr ähnliche Situation auf. Auch damals lagen die Werte über einige Monate auf gleicher Höhe und fielen dann doch noch weiter. Erst zwei Jahre später zur Jahreswende 2008/2009 wurde schließlich das Minimum erreicht.


Betrachtet man den Zyklus 24 als ganzes, so kann man in den letzten Monaten eine leichte Zunahme feststellen, die aus dem Minimum herausführen könnte. Doch auch hier gibt es Unklarheiten, denn auch 2017 und 2018 gab es schon einmal solche kurzfristigen Zunahmen, die regelrecht zyklisch auftreten. Die aktuellen Werte könnten also eine ähnliche Situation darstellen. Die NASA geht derzeit davon aus, dass das Minimum erst Ende 2019 oder Anfang 2020 auftritt. Sonnenflecken in höheren heliosphärischen Breiten, wie sie zu Beginn eines Zyklus typischerweise auftreten, konnten jedenfalls noch nicht gesichtet werden.


Redaktion meteo.plus