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Beginnt nun die Tropensturm-Saison?

[28.06.2019]

Regelrecht gleichzeitig tauchten in den letzten Tagen gleich zwei Tropenstürme auf den Weltmeeren auf. Bisher war es in der nördlichen Hemisphäre sehr ruhig geblieben. Die Saison dürfte nun beginnen.


Mitte Mai löste sich vor der Nordostküste Australiens mit ANN der letzte Tropensturm der südlichen Hemisphäre auf. Kurz darauf erschien im Nordatlantik Tropensturm ANDREA als erster Wirbelsturm in der Nordhemisphäre. Schon vor dem Beginn der nordatlantischen Saison zog dieser Sturm über die Bermuda-Inseln hinweg. Aber bereits am Folgetag schwächte er sich zum Tropentief ab und löste sich auf.


Danach traten über zwei Wochen lang weltweit keine Tropenstürme auf. Auch der frühe Beginn im Nordatlantik setzte sich nicht fort. Erst am 11. Juni bildete sich im nördlichen Indischen Ozean Tropensturm VAYU. Dieser zog mehrere Tage vor der Südwestküste Indiens entlang und erreichte zeitweise sogar die Stärke eines Zyklons. Mit Windstärken von bis zu 157 km/h zog er mit westlichem Kurs durch das Arabische Meer. Am 17. Juni löste er sich schließlich auf, sodass es dann erneut lange ruhig blieb.


Am 26. Juni steigerte sich die Tropensturm­aktivität erneut und sogar gleichzeitig auf zwei Ozeanen. Vor der Westküste Mexikos bildete sich Tropentief ONE-E, das mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 75 km/h mit nordwestlichem Kurs weiterzog. Zeitgleich bildete sich weit südlich der japanischen Inseln ein namenloses Tropentief, das sich mit nördlichem Kurs der Inselgruppe annäherte. Windgeschwindigkeiten von bis zu 84 km/h traten bereits auf.


Das Tropentief bei Japan ist gestern direkt an der Südostküste entlang gezogen und hat sich zum Tropensturm verstärkt. Es erhielt den Namen SEPAT. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 113 km/h zieht es östlich von Japan weiter und entfernt sich damit von bewohnten Gebieten.


Das Tropentief vor der Westküste Mexikos hingegen zieht mit nordwestlichem Kurs langsam weiter. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 157 km/h hat es aber bereits Hurrikan-Stärke erreicht. Der ALVIN genannte Sturm könnte in den nächsten Tagen vielleicht noch für Mexikos Küste gefährlich werden, wenn er nicht zu weit nach Westen abdriftet.


Außen vor blieb bisher der Nordatlantik. Hier regt sich derzeit nichts. Die Aktivität bleibt damit weiter sehr niedrig. Prognostiziert wurde für den nördlichen Atlantik eine durchschnittliche Saison. Aber es ist durchaus möglich, dass es auch hier ähnlich der beiden anderen Ozeane schlagartig losgeht.


Redaktion meteo.plus