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Kommt bald die Erholung?

[23.04.2019]

Der Regen hält sich seit Februar häufig fern von Mitteleuropa. Es sieht schon so aus, als würde sich die lange Trockenheit von 2018 auch in diesem Jahr wiederholen. Für die Natur hätte dies verheerende Folgen.


Im Januar sah alles noch ganz gut aus. Im Saarland war es zwar etwas zu trocken, aber im übrigend Deutschland gab es ausreichend Regen. Vor allem in den neuen Bundesländern konnten sich die Flüsse und die Natur erholen. Aber im Februar wendete sich erneut das Blatt zum Schlechten. Trockenheit machte sich in weiten Teilen des Landes breit. Zeitweise gab es etwas Regen, doch die Monatssummen lagen wieder unter den klimatischen Mittelwerten.


Der März zeigte sich wiederholt mit deutlich zu hohen Temperaturen. Doch die Niederschläge waren üppiger als im Durchschnitt. Die Defizite vom Februar konnten damit jedoch nicht aufgeholt werden. Mit dem April wurde es bisher erneut zu trocken. Dies spiegelt sich in den Pegelständen aller Flüsse Deutschlands wider. Verbreitet führen die Flüsse nur etwas mehr Wasser als beim mittleren Niedrigwasser. Vereinzelt sind die Pegel auch schon unter diese Schwelle gesunken.


Am morgigen 24. April wird es von Westen her endlich wieder etwas Regen geben. Nördlich der Donau und westlich der Elbe wird ergiebiger Niederschlag erwartet. Vor allem westlich der Weser und Fulda werden verbreitet mehr als 10 Liter pro Quadratmeter prognostiziert. In der Region von Taunus und Westerwald sind auch mehr als 20 Liter am Tag möglich. Eintreffen werden die Schauer und Gewitter erst am Mittag und Nachmittag.



Abb. 1: Niederschlagsmengen am 24. April 2019 in Deutschland.


2018 war die Ursache der langen Trockenheit die Arktische Oszillation, die von April bis Ende Oktober fast durchweg einen positiven Index aufwies. Diese einseitige Situation führte zu einer Reihe von Hochdruckgebieten über Mitteleuropa und dem entsprechend wenig Regen. Nach den ersten Tagen im Februar schwenkte der Index der Oszillation erneut in den positiven Bereich und verharrte dort fast bis Ende März. Seitdem ist er wechselhaft. Dennoch hielt sich zuletzt über Ostern ein ausgedehntes Hoch bei uns auf und ließ die Wasserstände der Flüsse weiter sinken.



Abb. 2: Der Arktische Oszillations-Index von Dezember 2017 bis März 2019.


Die Natur zeigt derzeit deutlich die Folgen der letztjährigen Trockenheit. Erholen konnte sie sich in diesem Jahr nur geringfügig. Sollte es auch dieses Jahr wieder vorwiegend zu trocken werden, wird sich dies entsprechend auch auf die Tierwelt auswirken. Statistisch gesehen dürfte jedoch nach einem Dürrejahr wie 2018 nicht erneut ein solches auftreten. Sollte sich jedoch die atmosphärische Zirkulation über den nördlichen Polarregionen weiter stabil im positiven Index-Bereich aufhalten, ist dies zu befürchten.


Redaktion meteo.plus