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Tropensturm-Saison in vollem Gange

[11.07.2020]

Seit einigen Monaten ziehen eine Reihe von Tropenstürmen über die Weltmeere. Bisher bleiben sie meist schwach. Doch wie stark wird die Saison werden?


Die Tropensturm-Saison der Südhemisphäre schloss Ende Mai im südlichen Indischen Ozean ab. Dort bildete sich zuletzt der 27. Tropensturm, der den Namen MANGGA erhielt. Bis zur kommenden Jahreswende wird es dort relativ ruhig bleiben.


Noch bevor im Süden die Saison zuende ging, bildete sich am 26. April im Ostpazifik vor der Küste Mexikos das erste Tropentief der nördlichen Hemisphäre. Nach kurzer Zeit löste es sich wieder auf und es blieb still auf den Meeren.


Erst Mitte Mai wurde es im asiatischen Raum unruhig. Am 11. des Monats bildete sich vor der Küste der Philippinen Tropensturm VONGFONG. Am 15. Mai entwickelte sich im Golf von Bengalen vor der Ostküste Indiens ein neues Tropentief, das sich in den Tagen danach sogar zum Zyklon AMPHAN verstärkte und über Bangladesch hinwegzog.


Im Atlantik begann am 16. Mai die Saison. Tropentief ONE bildete sich zum Tropensturm ARTHUR aus. Ende des Monats folgte BETRHA. Am 31. Mai entwickelte sich im Ostpazifik aus dem zweiten Tropentief der Region schließlich Tropensturm AMANDA.


Im Juni nahm die Häufigkeit der Stürme deutlich zu. Im nördlichen Indischen Ozean bildete sich Anfang des Monats Tropensturm NISARGA, im Nordatlantik trat Tropensturm CRISTOBAL auf. Am 11. Mai zog Tropensturm NURI durch das Chinesische Meer.


Am 23. Juni bildete sich das vierte Tropentief im Nordatlantik, woraus sich in den folgenden Tagen Tropensturm DOLLY entwickelte. Nur einen Tag später folgte im Ostpazifik das dritte Tief der Region, das sich zum Tropensturm BORIS ausbildete. Am letzten Tag des Monats tauchte noch das vierte Tropentief im Ostpazifik auf, doch es verlor sich wieder schnell.


Am 5. Juli bildete sich das fünfte Tropentief im Nordatlantik, das später zum Tropensturm EDOUARD wurde. Am 7. bildete sich im Ostpazifik Tropensturm CRISTINA, dem am 10. Juli das sechste Tropentief im Nordatlantik folgte und den Namen FAY erhielt.


Derzeit zieht Tropensturm CRISTINA im Ostpazifik mit westlichem Kurs von der Küste Mexikos weg und befindet sich auf 20.1N 116.8W. Der zentrale Luftdruck beträgt 993 hPa, die Windgeschwindigkeiten erreichen 113 bis 141 km/h. Tropensturm FAY hingegen schwächt sich über der nordöstlichen USA ab und zieht mit nördlichem Kurs auf 41N 74.2W weiter. Der zentrale Luftdruck beträgt 1001 hPa, die Windgeschwindigkeiten erreichen 66 bis 84 km/h.


Die Anzahl der Tropenstürme im Nordatlantik und im Ostpazifik verhält sich im Wechsel gleichauf. Tropensturm CRISTINA könnte nach leichter Verstärkung sogar noch zum Hurrikan werden. Im Westpazifik und dem nördlichen Indischen Ozean ist es derzeit ruhig. Die Vorhersagen deuten auch keine Veränderung an. Im Ostpazifik hingegen könnte sich in den kommenden Tagen der nächste Tropensturm bilden.


Wie lang die Saison im Nordatlantik dauern wird und wie stark sie ausfallen könnte, lässt sich noch nicht genau abschätzen. Doch es deutet sich eine eher längere Saison an, die im Schnitt nicht sehr stark ausfallen wird. Dies schließt aber einzelne Hurrikane mit der höchsten Intensitätsstufe nicht aus.


Redaktion meteo.plus