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Yulia stürmt über Deutschland

[23.02.2020]

Sturmtief Yulia zieht derzeit über Deutschland hinweg. Vor allem in der Mitte und im Süden werden Wind­stärken im Bereich von 5 bis 6 Beaufort registriert.


Wieder hat ein Sturm Deutschland fest im Griff. Sturmtief Yulia hatte bereits in den Morgenstunden den Nordwesten Deutschlands erreicht. Nach und nach breiteten sich die starken Winde weiter aus und erreichten an der Küste, sowie in der Mitte und im Süden Deutschlands Sturmstärke. Mit einer Windstärke von 5 bis 6 Beaufort wurde in den Niederungen zwar nur ein starker Wind gemessen, doch auf dem Brocken im Harz und dem Feldberg im Schwarzwald wurde mit 80 bis 100 km/h Sturmstärke erreicht. Die Böen sind teils deutlich stärker.



Abb. 1: Messwerte der Windstärke über Deutschland am 23. Februar 2020 um 18 Uhr MEZ.



Abb. 2: Messwerte der Windrichtung über Deutschland am 23. Februar 2020 um 18 Uhr MEZ.


Wie in Abbildung 2 erkennbar ist, zieht derzeit im Nordwesten eine Kaltfront herein. Gut erkennbar ist dies an der wechselnden Windrichtung. Über weiten Teilen des Landes herrscht derzeit ein Wind aus West bis Südwest. Im Nordwesten hingegen dreht er derzeit auf Nordwest.


Im Bereich vor der Kaltfront werden derzeit die Wolken angehoben und neigen daher zu verstärktem Ausregnen. Im Regenradar (Abbildung 3) ist die Front bereits über der Mitte Deutschlands zu erkennen. Dort werden auch die Windstärken kurzfristig deutlich zunehmen.



Abb. 3: Regenradar für Deutschland am 23. Februar 2020 um 18:10 Uhr MEZ.


Angetrieben von Xanthippe, dessen Zentrum mit 955 hPa über Norwegen liegt, wird Yulia weiter nach Osten ziehen. Derzeit beträgt der Luftdruck im Kern des Sturms rund 1005 bis 1007 hPa. Im Süden liegt Hoch Günter mit einem Luftdruck von bis zu 1035 hPa. Es beschert der iberischen Halbinsel sowie dem westlichen Mittelmeer derzeit ruhiges Wetter.


In diesem starken Druckgefälle zwischen Hoch Günter und Tief Xanthippe wird am Dienstag das nächste Tief hereinziehen und erneut für stürmisches Wetter sorgen. Die Winde werden zwar etwas schwächer ausfallen als bei Yulia, doch dauern sie vor allem im Norden und der Mitte bis zum Wochenende an. Die Wolken werden meist in der Mitte Deutschlands reichlich Regen bringen.


Die Tiefs bringen zudem warme Luftmassen aus dem Südwesten zu uns. Dadurch wird auch der Februar wie bereits der Januar deutlich zu warm ausfallen. Am Hochrhein und am Bodensee gab es heute 15 bis 17°C. Für die Jahreszeit zwar nicht zu viel, aber mittlerweile viel zu häufig.


Redaktion meteo.plus