Die weltweite Durchschnittstemperatur ist im August erneut weit über dem klimatischen Mittel geblieben. Der Sommer als Ganzes gehört damit zu den heißesten seit 1880.
Der August war weltweit im Schnitt 0,83 Grad Celsius zu warm, ebenso viel wie zuvor der Juli diesen Jahres. Nachdem auch der Juni fast 0,8 Grad zu warm war, ergibt sich für 2017 auch der drittheißeste Sommer seit 1880, zumindest laut den Daten der NOAA. Nur die Sommer der beiden El Niño Jahre 2015 und 2016 waren wärmer. Der Wärmeschub der ersten Hälfte dieses Jahres war ebenfalls auf eine kurze positive Phase im ENSO-Index zurückzuführen. Es ist zwar in den nächsten Monaten mit niedrigeren positiven Abweichungen zu rechnen, doch wenn sich dieser warme Trend nicht mehr sehr viel abschwächt, wird auch das Jahr 2017 insgesamt das Drittwärmste seit Beginn der Messungen.
Im Detail betrachtet, lagen die Abweichungen über den Kontinenten etwa 0,4 Grad Celsius höher als über den Ozeanen. Aufgrund der deutlich größeren Landmasse in der Nordhemisphäre lagen dort auch die positiven Abweichungen 0,2 bis 0,3 Grad Celsius höher als in der südlichen Hemisphäre. Dennoch lagen die Temperaturabweichungen über den nördlichen Landmassen 0,4 Grad niedriger als über denen der Südhalbkugel. Über den Meeresgebieten war es genau umgekehrt. Die nördlichen Meere wiesen eine um 0,3 Grad höhere Abweichung auf als die südlichen.
Wir befinden uns nach dem letzten El Niño weiterhin auf einem recht hohen Temperaturniveau. Bleibt abzuwarten, wie sich die Situation der weltweiten Zirkulationsmuster in den nächsten Monaten entwickelt. Die Pazifische Dekaden-Oszillation (PDO) neigt zum Umkehren in die negative Phase, der ENSO-Index ist bereits in den negativen Bereich gefallen. Eine neue La Niña kündigt sich damit an. Die weltweiten Temperaturen dürften sich dadurch wieder etwas senken.