Der Einfluss des El Niño verliert sich weiter, die globalen Temperaturen gehen zurück. Vor allem im Pazifik fiel die Tropensturmsaison deutlich stärker aus. Ansonsten kündigen sich noch keine großen Veränderungen im weltweiten Klima an.
Nachdem bereits die Satellitendaten nur noch eine leichte Erwärmung im Dezember 2016 anzeigten, bestätigten dies nun auch die Berechnungen auf Basis der weltweiten meteorologischen Messstationen. Dennoch liegen die Werte bei den flächendeckend messenden Satellitendaten relativ zu den vergangenen 15 Jahren deutlich niedriger als bei den berechneten Werten. Zu erkennen ist aber in beiden Fällen, dass der El Niño von 2016 nur noch wenig Einfluss auf die globale Temperatur hat. Seine Wirkung verliert sich immer weiter. Mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 0,95 Grad Celsius über Normal ist es so warm wie im Schnitt der letzten 15 Jahre. Das Jahr 2016 war demnach noch einmal 0,04 Grad Celsius wärmer als zuvor 2015.
Der El Niño ist Mitte letzten Jahres zuende gegangen. Seit Juli 2016 liegt der ENSO-Index bereits durchweg im negativen Bereich. Wie lange diese Phase anhalten wird, ist jedoch noch nicht absehbar. Nach dem zuletzt stärksten El Niño 1997/98 stürzten die Werte schneller und tiefer ab. Aber Mitte der 1980er Jahre folgte auf einen El Niño zuerst auch eine schwächere Phase der La Niña, worauf eine weitere intensivere Phase folgte. Die zukünftige Entwicklung ist damit noch völlig offen.
Die Atlantische Multidekadenoszillation (AMO) ist weiterhin positiv. Nachdem jedoch 2016 die Werte sehr hoch lagen, sind für 2017 niedrigere Werte zu erwarten. Zeitweise könnte der AMO-Index auch mal schwach negativ ausfallen. Statistisch gesehen ist jedoch ein Abrutschen der AMO in eine lange negative Phase in den nächsten Jahren noch nicht zu erwarten.
Die Pazifische Dekadenoszillation (PDO) hält sich ebenfalls im positiven Bereich auf. Daher wird auch sie weiterhin einen erwärmenden Effekt auf die nördliche Hemisphäre haben. Wie lange diese Phase jedoch noch anhält, ist unklar, da sie derzeit aus statistischer Sicht einen untypischen Verlauf zeigt.
Die nordatlantische Tropensturmsaison 2016 ist vorbei. Auch im Januar wurden keine Nachzügler mehr registriert. Insgesamt traten 15 Tropenstürme auf. Davon erreichten 7 Hurrikanstärke und 3 verstärkten sich zu Kategorie 3 und höher. Die Saison fiel damit leicht über Normal aus. Mit Matthew trat der stärkste Hurrikan Ende September/Anfang Oktober auf. Zeitweise erreichte er die höchste Kategorie 5. Ende November trat Otto als letzter Hurrikan auf. Im Ostpazifik traten 22 Tropenstürme auf. Von den 13 zu Hurrikans verstärkten Stürmen erreichten 6 die Kategorie 3 oder höher. Die höchste Kategorie 5 wurde nicht registriert. Doch traten am 22. Juli vier Tropenstürme gleichzeitig auf. Der letzte Sturm der Saison war Hurrikan Otto, der aus der Karibik herüberzog und somit in beiden Meeren gezählt wurde. Die Saison fiel im Ostpazifik, angetrieben vom El Niño, deutlich stärker als üblich aus, aber schwächer als 2015. Im Westpazifik traten insgesamt 26 Tropenstürme auf. Davon erreichten 13 Taifunstärke und 5 die höchste Kategorie 5. Mehrfach traten 3 Tropenstürme gleichzeitig auf. Die überdurchschnittliche Saison endete mit Typhoon Nock-ten, der während der Weihnachtstage über die mittleren Philippinen hinwegzog. Derzeit entstehen im südlichen Indischen Ozean die ersten Tropentiefs. Zuletzt zog vor der Nordwestküste Australiens das dritte Tropentief vorbei, das kurzfristig sogar die Stärke eines Tropensturms erreichte, aber keinen Namen erhielt.
Die Schneebedeckung der nördlichen Hemisphäre lag 2016 im Normalbereich. Nordamerika und Grönland wiesen etwas niedrigere Werte auf, Eurasien hingegen leicht höhere Werte. Die höchsten Werte dieses Winters dürften im Februar oder März auftreten. Der Trend bleibt damit seit Mitte der 1980er Jahre relativ konstant.
Die Sonnenaktivität nimmt wie bereits in den letzten Jahren weiter ab. Anfang Januar 2017 wurden über einen Zeitraum von ca. 10 Tagen keine Sonnenflecken registriert. Am 12. traten dann jedoch wieder einige auf, die sich in den Folgetagen deutlich vermehrten und größer wurden, sodass der Index der Sonnenaktivität sogar Werte von fast 80 erreichte. Solche hohen Werte wurden zuletzt im August und September 2016 erfasst. Auch in den nächsten Monaten dürften solche kurzzeitig aktiven Phasen auftreten, doch ihre Häufigkeit wird weiter abnehmen.
Die Pegelstände an Deutschlands Flüssen liegen weiterhin sehr niedrig. Vor allem am Rhein liegen sie verbreitet unter dem mittleren Niedrigwasser. Akute Probleme für die Schifffahrt gibt es aber noch nicht. Im Nordosten Deutschlands sieht es etwas besser aus. Örtlich bewegen sich die Werte sogar im normalen Bereich. Die aktuelle Umstellung der vorherrschenden Wetterlage bringt mit Westwinden atlantische Meeresluft und damit mehr Regen in die Region. Eine leichte Erholung der Pegelstände sollte in den nächsten Tagen einhergehen.
Auch in den klimatischen Monatsabweichungen fällt die Trockenheit in Deutschland auf. Etwas mehr als die Hälfte der üblichen Regenmengen wurden im Januar 2017 gemessen. Vor allem in der Mitte und im Süden fiel das Defizit stärker aus. Aufgrund der wenigen Regenwolken gab es entsprechend viel Sonnenschein. Überall schien die Sonne weit mehr als normal. In der Mitte Deutschlands sogar teilweise mehr als doppelt so viel wie üblich. Weniger Wolken bedeuteten aber auch geringere Temperaturen, vor allem in den Nächten. An den Küsten war es leicht zu warm, doch das Gefälle Richtung Süden ist stark. In Norddeutschland war es örtlich bis zu einem Grad, im Süden stellenweise bis zu 4 Grad zu kalt. Damit war der Winter in Deutschland im Schnitt normal temperiert, deutlich zu trocken und mit deutlich mehr Sonnenschein gesegnet.